Keuchhusten

Synonyme: Pertussis
Keuchhusten, Pertussis

Der Keuchhusten ist eine Infektionskrankheit, die besonders im Kindesalter auftritt. Der Erreger ist ein Bordetella pertussis genanntes Bakterium, welches über Tröpfcheninfektion übertragen wird. Die Erkrankten leiden an staccatoartigen Hustenattacken mit vorgestreckter Zunge.

Bei einem solchen Hustenanfall können die Kinder aufgrund des Sauerstoffmangels kurzzeitig blau werden. Um einer Erkrankung an Keuchhusten vorzubeugen, wird eine Impfung frühzeitig im ersten Lebensjahr empfohlen.
In diesem Artikel erklären wir die Ursachen, Symptome, Anzeichen, Therapie und die Behandlung von Keuchhusten.

Keuchhusten: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen

Verursacht wird die Krankheit durch das Bakterium Bordetella pertussis. Übertragen wird sie durch infektiöse Tröpfchen, zum Beispiel indem man von einem Erkrankten angehustet wird. Die Inkubationszeit, das heißt die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt ungefähr ein bis drei Wochen. Das Bakterium vermehrt sich auf der Schleimhaut der Atemwege und zerstört dort die oberste Zellschicht.

Symptome und Anzeichen

Die Erkrankung verläuft typischer Weise in drei Phasen. Sie beginnt mit allgemeinen Erkältungssymptomen. Nach ein bis zwei Wochen kommen starke, staccatoartige Hustenanfälle hinzu. Während dieser Anfälle werden die Betroffenen aufgrund des Sauerstoffmangels oft blau (Zyanose) und strecken ihre Zunge nach vorne. Dabei stößt das Zungenbändchen an die unteren Scheidezähne, was zu Geschwüren desselben führen kann. Nach einer Hustenattacke atmen die Patienten laut und geräuschvoll ein (inspiratorischer Stridor). Häufig kommt es in der Folge eines Hustenanfalls auch zum Erbrechen von Schleim. In schweren Fällen kann dies zu Flüssigkeitsverlusten (Exsikkose) führen.

Gefürchtet sind die besonders bei Säuglingen auftretenden Atempausen. Weitere Komplikationen sind Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen oder Hirnschäden.

Diagnose

Die Diagnose des Keuchhustens wird meist anhand des Krankheitsbildes gestellt. Informationen über einen fehlenden Impfschutz oder den Kontakt zu Infizierten können weitere Hinweise liefern. In der Blutuntersuchung zeigen sich meist stark erhöhte Zahlen der weißen Blutkörperchen. Um den Erreger nachzuweisen, empfiehlt sich ein Abstrich der Nase und des Rachens. Allerdings gilt hier zu beachten, dass der Abstrich meist nur zu Beginn der Erkrankung, wenn sich die Erreger in den Atemwegen vermehrt, positiv ausfällt. In späteren Stadien wird eine Antikörperdiagnostik durchgeführt. Hierbei weist man die Antwort des Immunsystems auf den Erreger nach.

Differentialdiagnose

Lungenentzündung, Fremdkörperaspiration, Krupp, RSV-Bronchiolitis

Therapie und Behandlung

Da es vor allem im Säuglingsalter zu gefährlichen Atempausen kommen kann, werden die Erkrankten in der Regel zur Monitorüberwachung stationär aufgenommen. Zur Beschwerdelinderung werden den Patienten Sauerstoff und Medikamente wie Salbutamol zur Inhalation verabreicht. Diese haben zum Ziel, die Atemwege zu erweitern und somit die Atmung zu erleichtern. In schweren Fällen wird auch Kortison verabreicht. Wichtig ist zudem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Diese gewährleistet die Schleimlösung und gleicht eventuell durch das Erbrechen entstandene Flüssigkeitsverluste aus.

Um den Erreger abzutöten, werden Antibiotika verabreicht. Die erste Wahl sind hierbei Antibiotika aus der Gruppe der Makrolide. Sie können sowohl die Krankheitsdauer als auch die Dauer der Ansteckungsfähigkeit reduzieren.

Wie bei jeder Krankheit gilt auch beim Keuchhusten, dass die Krankheitsvorsorge die beste Maßnahme ist. Aus diesem Grund wird von der ständigen Impfkommission eine Schutzimpfung in Kombination mit der Diphtherie– und Tetanusimpfung empfohlen.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Simone Lieberknecht

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Keine Quellenangaben