Hämorrhoiden

Synonyme: Hämorrhoidalleiden
Hämorrhoiden, Hämorrhoidalleiden

Das Hämorrhoidalleiden ist eine ausgesprochen häufige Erkrankung und betrifft in der westlichen Welt mehr als die Hälfte aller Menschen, Frauen wie Männer, die zwischen 30 und 50 Jahre alt sind.1 Ursächlich für die Beschwerden, zu denen Blutungen, Juckreiz und Schmerzen im Analbereich gehören, ist eine Schwellung der Venen des Hämorrhoidalknotens.

Dieses Gefäßpolster befindet sich zwischen Schließmuskel und Enddarm und unterstützt den Körper bei der Regulierung des Stuhlgangs. Je nach Schweregrad der Erkrankung stehen für die Therapie verschiedene Maßnahmen von der lokalen Salbenanwendung bis hin zur operativen Versorgung zur Verfügung.

Hämorrhoiden: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Hämorrhoiden

Als Hauptgrund für die Entstehung des Hämorrhoidalleidens wird die ballaststoff- und flüssigkeitsarme Ernährung in den Industrienationen angesehen. Hinzu kommen Faktoren wie zu starkes Pressen beim Stuhlgang, Schwangerschaft sowie den Analbereich betreffende Vorerkrankungen wie die Sphinktersklerose. Als Konsequenz entsteht ein erhöhter Druck in den bei allen Menschen in natürlicher Weise vorkommenden Venen des Hämorrhoidalknotens. Durch diese konstante oder sich wiederholende Druckerhöhung kommt es zum übermäßigen Anschwellen der Venen, was dann die entsprechenden Beschwerden verursacht.

Symptome und Anzeichen

Die Hämorrhoiden-Erkrankung wird in insgesamt 4 Stadien eingeteilt, in denen sich die Symptome stark unterscheiden können. Während zu Beginn des Leidens lediglich geringe Mengen Blut im Stuhl oder auf dem Toilettenpapier auffallen, lässt sich in den höheren Stadien meist Juckreiz, Brennen und Schmerzen im Analbereich sowie Tastbarkeit beziehungsweise Sichtbarkeit der Hämorrhoidalknoten von außen feststellen. Auch stärkere Blutungen und Schleimabsonderungen sind eher Zeichen einer fortgeschrittenen Erkrankung.

Diagnose

Die Diagnose des Hämorrhoidalleidens ist vergleichsweise einfach und kann je nach Stadium durch Blick von außen oder mit Hilfe der Enddarmspiegelung sicher gestellt werden. Bei dieser auch Proktoskopie genannten diagnostischen Methode führt der Arzt ein optisches Metallrohr ein, womit sich auch der untere Teil des Enddarms und der Analkanal beurteilen lassen. Sowohl Untersuchung als auch Behandlung sollte idealerweise beim Proktologen erfolgen.

Differentialdiagnose

Auch wenn das Hämorrhoidalleiden die erste Erkrankung ist, an die man bei dem Symptomenkomplex Blutung, Juckreiz, Schmerzen denken würde, gibt es eine ganze Reihe anderer, teils bösartiger Erkrankungen, die mit diesen Beschwerden einhergehen können. Von größter Bedeutung ist hierbei der Darmkrebs, der sich oft mit analen Blutungen präsentiert. Daher wird, auch bei dem gesicherten Fund einer Hämorrhoidal-Erkrankung, in jedem Fall die Durchführung einer kompletten Dickdarmspiegelung (Koloskopie) empfohlen, um ein bösartiges Geschehen auszuschließen.

Therapie und Behandlung

Die Art der Behandlung richtet sich nach dem Stadium der Hämorrhoiden und kann demnach sehr unterschiedlich ausfallen. Während im Anfangsstadium noch konservative Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Sitzbäder und Salben zu einem kompletten Rückgang der Beschwerden führen können, ist bei fortgeschrittener Erkrankung oft das Eingreifen des Proktologen erforderlich. Dessen Repertoire umfasst verschiedene Methoden wie die Verödung, Sklerosierung oder Gummibandligatur der Hämorrhoiden, die je nach Ausprägung und in Rücksprache mit dem Patienten angewendet werden. Die endgültige Option stellt die Hämorrhoidektomie dar, bei der die Hämorrhoiden chirurgisch entfernt und die zuführenden Blutgefäße verschlossen werden.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Andreas Wolter

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

AllEx – Korrigierte elektronische Version Stand 07.10.2013. 1. Auflage 2012. Georg Thieme Verlag, Stuttgart

MSD Manual. 6. deutsche Auflage 2000. Urban&Fischer Verlag, München/Jena