Schröpfen

Schröpfen

Das Schröpfen ist ein typisches Ausleitverfahren der alternativen Medizin. Beim Schröpfen kann der Blutfluss angeregt, Spannungen im Gewebe gelöst, der Stoffwechsel, und der Lymphfluss im Schröpfbereich und gesamten Körper aktiviert und die Energien im Körper ausgeglichen werden. Der Einfluss der Schröpfwirkung kann bis zu den inneren Organen gehen, und auch dort entlastend und anregend wirken.

In diesem Artikel erklären wir das Vorgehen, die Anwendungsgebiete und die Risiken von Schröpfen. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

Schröpfen: Inhaltsverzeichnis

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Vorgehen / Durchführung / Anleitung

Aus der Wirbelsäule heraus ziehen Nerven, die das Gewebe und die inneren Organe versorgen. Über diese Zusammenhänge (Headsche Zonen) kann mithilfe eines Schröpfglases der Zustand eines Organs und der umliegenden Muskeln getestet und behandelt werden. Dazu wird in einem speziellen Glas, zum Beispiel mit Feuer, ein Unterdruck erzeugt und auf die Haut gesetzt. Je nachdem wie sich das Gewebe verändert, kann der Therapeut Aussagen über den Gesundheitszustand des Patienten treffen. Es können sich Haut- oder Muskelveränderungen (Gelosen) zeigen, die einem Fülle- oder Leerezustand zugeordnet werden können.

Blutiges Schröpfen
Heiße Gelosen (Füllegelosen) sind harte, mit Blut gefüllte Zonen, wie sie bei akuten Erkrankungen, Entzündungen oder Energieüberschuss auftreten können. Nach Desinfektion der betroffenen Stelle wird die Haut leicht angeritzt (es entstehen keine Narben) und das Schröpfglas gesetzt, sodass etwa 1ml bis 50 ml Blut austreten. Nach etwa fünf bis zehn Minuten wird der Schröpfkopf entfernt und unter Umständen ein neuer aufgesetzt. Blut und Lymphe können so aktiviert und Muskelspannungen gesenkt werden.

Trockenes Schröpfen
Kalte, oder Leeregelosen sind blasse, undefinierte Gewebsareale wie sie bei Zirkulationsstörungen, Bindegewebsproblemen oder Stoffwechselproblemen auftauchen können. Hier kann selbst durch kräftige Massage kaum Durchblutung angeregt werden. Diese Areale kann der Therapeut nun durch stehende Gläser (es werden mehrere Schröpfgläser für etwa zehn Minuten auf die Haut gesetzt), oder durch eine Saugglockenmassage (Schröpfglas für zwei bis fünf Minuten über die Haut gezogen) stimulieren. Eine bläuliche Verfärbung der Haut weist auf die gelungene Durchblutung im behandelten Bereich hin. Der Therapeut kann zusätzlich spezielle Schröpfsalben oder Öle anwenden, die den gewünschten Effekt unterstützen.

Anwendungsgebiete

Schröpfen findet bei einer Fülle von Erkrankungen Anwendung. Es kann das Immunsystem, bei akuten wie auch chronisch Infekten (Asthma, Bronchitis, COPD), stimulieren, zur Narbenbehandlung, Stoffwechselsteigerung, Entfernung von Schlacken (Ablagerungen von Giftstoffen) im Gewebe und bei Schwächezuständen eingesetzt werden. Bei Schmerzsymptomen (Ischialgien, Fibromyalgie, Verspannungen aller Art), rheumatischen Erkrankungen, Osteoporose (Knochenabbau), Blutdruckschwankungen (Hyper-, Hypotonie), funktionelle Herzbeschwerden, Magenschmerzen, Leber-, Gallenproblemen (Leberentzündungen, Leberüberlastung, Gallensteine), Nieren- und Blasenproblemen (Blasenentzündung, Reizblasen, Reizdarm und trägem Darm (Verstopfung, Durchfall, Morbus Chron) und bei Problemen im gynäkologischen Bereich wie Menstruationsbeschwerden, vermehrter Schleimbildung (Endometriose), PMS (Prämenstruales Syndrom) und vielem mehr, kann das Schröpfen die Heilung anregen und ausgleichen. Ausgleichend kann es ebenso auf Seele und Geist wirken.

Risiken und Folgen von Schröpfen

Durch das intensive aktivieren der Durchblutung kann es zu Kreislaufbeschwerden kommen. Bei Patienten mit blutverdünnenden Medikamenten (Makumar, Aspirin), auf akuten Entzündungen und Leberflecken sollte nicht geschröpft werden.

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Übersicht: Alle alternativen Heilmethoden von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Ulrike Bellstedt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Elsevier- Verlag Naturheilkunde heute