Bruxismus

Synonyme: Knirschen, Parafunktionen, Zähneknirschen
Bruxismus

Als Bruxismus oder umgangssprachlich auch Zähneknirschen bezeichnet man das unbewusste Pressen oder Reiben der Zahnreihen gegeneinander. Bruxismus tritt bei den meisten Patienten vor allem nachts verstärkt auf. Der normale Kaudruck kann um das bis zu zehnfache überstiegen werden.

In diesem Artikel zu Bruxismus erklären wir die Ursachen, Symptome und Anzeichen, sowie Therapie und Behandlung von Zähneknirschen. Wir geben Antworten auf die häufigsten Fragen und klären auf.

Bruxismus: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Bruxismus

Als häufigste Ursache des Bruxismus werden oft Stress und unbewusste Angstbewältigungsmechanismen sowie Schlafstörungen angesehen. Auch Einflüsse von bestimmten Medikamenten oder Genussmitteln wie Alkohol werden diskutiert.

Außerdem kann ein gestörter Zusammenbiss ein Knirschen der Zähne auslösen. Gründe hierfür können zum Beispiel fehlende Gegenzähne, gekippte Zähne oder nicht passende Kronen oder Füllungen sein. Ist beispielsweise eine Füllung zu hoch versucht der Patient nachts, diese sozusagen weg zu knirschen.

Symptome und Anzeichen

Oftmals bemerken Partner nachts die beim Knirschen entstehenden Geräusche. Patienten selbst stellen oft gerade morgens schmerzhafte Verspannungen der Kiefermuskulatur fest. Verspannungen und Schmerzen können aber auch in den Schulter- und Nackenbereich ausstrahlen. Auch Kopfschmerzen sind möglich.

Diagnose

Das vorliegen eines Bruxismus kann der Zahnarzt an abgeschliffenen Zahnflächen (Schlifffacetten), Schmelzrissen und Schmelzaussprengungen erkennen. Darüber hinaus wird auch ein Zusammenhang zu empfindlichen Zähnen und keilförmigen Defekten am Zahnhals angenommen. Insgesamt geht Zahnhartsubstanz verloren, sodass es in extremen Fällen zur sichtbaren Verkürzung von Zähnen kommen kann.

Differentialdiagnose

Es wird angenommen, dass sich aus einem Bruxismus die sogenannte craniomandibuläre Dysfunktion entwickeln kann. Hierbei handelt es sich um ein Krankheitsbild bei dem es zu Kiefergelenksbeschwerden bis hin zu Einschränkungen der Mundöffnung und einer Vielzahl weiterer Symptome kommen kann. Vom Zähneknirschen ist das sogenannte Zungenpressen zu unterscheiden, bei dem die Zunge zum Teil sehr starken Druck auf die Zähne und umgebenden Gewebe ausübt. Auf Dauer ist so auch ein Einfluss auf die Stellung der Frontzähne denkbar.

Therapie und Behandlung

Die Therapie des Bruxismus sollte darauf abzielen die Ursachen der Erkrankung zu beseitigen. Im Falle eines gestörten Zusammenbisses kann dies zum Beispiel die Anpassung von störenden Kronen, Füllungen oder fehlstehenden Zähnen bedeuten.

Liegt vermutlich Stress der Erkrankung zugrunde können in Zusammenarbeit mit anderen ärztlichen Fachrichtungen stressbewältigende Verfahren, Entspannungsübungen oder auch Physiotherapie erwogen werden. Der Patient kann in Absprache mit den Behandlern auch selbst Techniken erlernen, die zu einer Entspannung der Muskulatur und Verbesserung der Symptome führen. Hierzu zählen autogenes Training oder auch progressive Muskelentspannung.

Kurzfristig können sogenannte Miniplastschienen genutzt werden, die die Zahnsubstanz schützen und das Knirschen vermindern sollen. Langfristig werden zumeist sogenannte Stabilisierungsschienen aus harten Kunststoff hergestellt. Diese sind individuell an den Patienten und seine Kieferlage angepasst.

Medikamente können über kurze Zeiträume eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern und die Muskeln zu entspannen.

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Weitere Informationen

Übersicht: Zahngesundheit von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Björn Schmidt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Oesterreich, D.: Bruxismus und die mögliche Folge craniomandibuläre Dysfunktion. Bundeszahnärztekammer, 2014

Hellwig, E. et al.: Einführung in die Zahnerhaltung. Deutscher Zahnärzteverlag, Köln 2010