Hühnerauge

Synonyme: Clavus, Klavus, Krähenauge
Hühnerauge, Clavus, Klavus, Krähenauge

Unter dem umgangssprachlich geprägtem Begriff „Hühnerauge“ versteht man eine rundlich begrenzte, schmerzhafte Schwielenbildung der Haut im Fußbereich.

Durch anhaltenden Druck oder Reibung wächst zunächst zum Schutz eine Hornhautschicht. Diese dringt im weiteren Verlauf in tiefere Hautschichten vor und bildet in der Mitte einen sogenannten Sporn aus. Das ist ein spitzer, harter Hornhautkegel, der durch sein tiefes Wachstum starke Schmerzen hervorrufen kann. Kleine, oberflächliche Hühneraugen werden zunächst nicht unbedingt bemerkt, erst durch das stetige Wachstum kommt es zu Schmerzen unter der Belastung beim Laufen.

Je nach Beschaffenheit und Lage werden verschiedene Arten von Hühneraugen unterschieden, die verschieden therapiert werden können.

Hühnerauge: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Hühnerauge

Hervorgerufen werden Hühneraugen meist durch dauerhaften Druck oder Reibung im Fußbereich, insbesondere an den Zehenoberflächen oder am Fußballen. Ursächlich ist unter anderem zu enges, nicht angepasstes Schuhwerk. Aber auch Fußfehlstellungen oder -deformitäten (Spreizfüße, Plattfüße, Knickfüße, Hammerzehen) können zur Entstehung beitragen. Beim Ballenzeh (Hallux valgus) zum Beispiel kommt es dazu, dass der deformierte knöcherne Bereich des Großzehengrundgelenks gegen das Schuhwerk drückt und eine Überbelastung hervorruft. An dieser Druckstelle können sich leicht Hühneraugen ausbilden. Auch geschädigte, zu trockene Haut ist leichter anfällig, als gesunde, widerstandsfähige Haut.

Diagnose

Ein Hühnerauge ist aufgrund des typischen Aussehens für einen Arzt gut erkennbar. Mit Hilfe eines Vergrößerungsglases können Einrisse, Einblutungen und beginnende Infektionen besser erkannt werden. Eine diagnostische Abgrenzung zur Warze sollte erfolgen, da sich die therapeutische Ansätze bei dieser durch Viren übertragenen Hautveränderung unterscheiden können.

Therapie und Behandlung - Was tun?

Die therapeutischen Möglichkeiten richten sich nach der Größe und Tiefe des Hühnerauges. Je schneller therapiert wird, desto besser sind die Heilungserfolge.

Kleine Hühneraugen können nach Einweichen in lauwarmem Wasser und Ablösen der oberen Haut mit einer salicylsäurehaltigen Salbe oder Tropfen behandelt werden. Der darunterliegende Sporn löst sich nach wenigen Tagen und kann im Anschluss entfernt werden.

Weiterhin stehen Hühneraugenpflaster zur Verfügung, die auf die betroffene Stelle aufgeklebt werden und nach etwa drei bis vier Tagen entfernt werden können. Auch hierbei ist eine salicylhaltige Tinktur aufgebracht, die das verhornte Gewebe aufweicht. Zu beachten ist, dass das Pflaster nicht verrutscht und unter Umständen gesunde Haut schädigt.

Sitzt das Hühnerauge in besonders tiefen Hautschichten, führt nur eine Operation zur vollständigen Entfernung. Hierbei wird beim Arzt mit Hilfe eines Skalpells die obere Hornschicht inklusive des tiefen Sporns abgetragen. Sollte der Sporn trotz allem nicht erreichbar sein, kann Wasserstoffperoxid zur Verätzung angewandt werden.

Besondere Obacht ist jedoch bei Patienten mit einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) gegeben. Aufgrund der Sensibilitätsstörungen werden Hautveränderungen an den Füßen erst sehr spät bemerkt, manchmal erst wenn sich bereits Geschwüre gebildet haben. Darüber hinaus leiden Diabetiker oftmals unter Wundheilungsstörungen. Daher ist in diesem Falle von einer Selbstbehandlung dringend abzuraten, da sich sonst im Ernstfall schwere Infektionen ausbilden können. Zu empfehlen ist eine Vorstellung bei einem Fußpfleger (Podologen).

Vorbeugend kann auf gut angepasstes Schuhwerk geachtet werden, um Druckstellen zu vermeiden. Die Füße sollten nach dem regelmäßigen Waschen, sorgfältig getrocknet und anschließend gecremt werden.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Anja Brezger

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

S.Gesenhues, R.H.Ziesché, A.Breetholt: Praxisleitfaden Allgemeinmedizin, Urban&Fischer, 7.Auflage