MAO-Hemmer

Synonyme: Monoaminooxidase-Hemmer, Monoaminooxidase-Hemmstoffe, Monoaminooxidase-Inhibitoren
MAO-Hemmer, Monoaminooxidase-Hemmer, Monoaminooxidase-Hemmstoffe, Monoaminooxidase-Inhibitoren

MAO-Hemmer sind verschreibungspflichtige Arzneimittel, die zu der Gruppe der Antidepressiva zählen. Verordnet werden sie bei Depressionen und Morbus Parkinson.

Weitere Bezeichnungen für MAO-Hemmer sind: Monoaminooxidase-Hemmer, Monoaminooxidase-Hemmstoffe, Monoaminooxidase-Inhibitoren.

In diesem Artikel erklären wir welche Wirkstoffe den MAO-Hemmer zugeordnet werden, wann MAO-Hemmer angewendet werden und wie sie wirken.
Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

MAO-Hemmer: Inhaltsverzeichnis

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Welche Wirkstoffe werden den MAO-Hemmern zugeordnet?

Unterteilt wird diese Medikamentengruppe in MAO-A Hemmer, MAO-B Hemmer und nicht-selektive MAO-Hemmer. Sie unterscheiden sich durch ihre Wirkung auf die zwei verschiedenen Formen des MAO-Enzyms, der MAO-A und MAO-B. Blockieren die Wirkstoffe sowohl MAO-A als auch MAO-B, werden sie den nicht-selektiven MAO-Hemmern zugeordnet. Hierzu zählt der Arzneistoff Tranylcypromin. Der selektive MAO-A Hemmer Moclobemid inhibiert nur MAO-A. Selegilin und Rasagilin gehören zu den selektiven MAO-B Hemmern, da sie selektiv das Enzym MAO-B blockieren.

Wann werden MAO-Hemmer angewendet?

Nicht-selektive MAO-Hemmer wie Tranylcypromin sowie Inhibitoren der MAO-A werden bei Depressionen verordnet, insbesondere dann, wenn die Behandlung mit anderen Antidepressiva keinen Erfolg brachte. Da der Wirkstoff Moclobemid den Antrieb steigert, wird er vor allem bei Menschen mit gehemmten Depressionen eingesetzt.

Des Weiteren werden die Arzneistoffe bei Angst- und Zwangsstörungen eingesetzt.

Die selektiven Hemmer des Enzyms MAO-B Selegilin und Rasagilin werden bei Morbus Parkinson verschrieben.

Wie wirken MAO-Hemmer?

Nervenzellen kommunizieren mit anderen Zellen mithilfe von Botenstoffen (Neurotransmitter) wie Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin. Dies geschieht, indem die Zelle, die der anderen etwas mitteilen möchte, die Neurotransmitter freisetzt, die dann an spezielle Bindungsstellen der Nachbarzelle andocken. Ist jedoch die Konzentration von Botenstoffen zu niedrig, wird die Kommunikation zwischen den Zellen gestört und Symptome wie Angst, Depression oder Aggression können entstehen.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, um die Menge an Neurotransmitter zu erhöhen: Entweder die Produktion dieser wird gesteigert oder die Tätigkeit der abbauenden Substanzen wird gehemmt. MAO-Hemmer setzen an der zweiten Option an. Das Enzym Monoaminooxidase (MAO) baut Botenstoffe ab und macht sie dadurch unwirksam. MAO-Hemmer blockieren das Enzym, so dass sich die Botenstoffe anreichern.

Tranylcypromin inhibiert sowohl MAO-A als auch MAO-B. Dies hat zur Folge, dass nicht nur der Abbau körpereigener Amine, sondern auch der von Aminen, die mit der Nahrung zugeführt werden (Tyramine), blockiert wird. Werden also tyraminreiche Lebensmittel wie Rotwein und bestimmten Käsesorten verzehrt, kann es zu einem plötzlichen Anstieg des Blutdrucks mit lebensbedrohlichen Folgen wie Hirnblutungen kommen.
Unter Einnahme von Moclobemid ist diese Diät nicht nötig, da MAO-B unter der Therapie weiter arbeiten kann und sich Tyramine nicht anreichern.

Rasagilin und Selegilin inhibieren nur das Enzym MAO-B, welches hauptsächlich Dopamin abbaut. Hierdurch kann man also gezielt nur die Dopamin-Menge im Gehirn erhöhen, weswegen Selegilin bei Parkinson verordnet wird.

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Übersicht: Alle Wirkstoffgruppen von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Dr. Silke Kerscher-Hack

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

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