Entzündungshemmer
Entzündungshemmer sind Arzneimittel, mit denen Symptome von Entzündungen behandelt oder gelindert werden. Sie werden auch als Antiphlogistika oder Antiinflammatorika bezeichnet.
In diesem Artikel erklären wir welche verschiedenen Wirkstoffe den Entzündungshemmer zugeordnet werden, wann Entzündungshemmer angewendet werden und wie sie wirken. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären zu Risieken und Nebenwirkungen von Entzündungshemmern auf.
Entzündungshemmer: Inhaltsverzeichnis
Welche Wirkstoffe werden den Entzündungshemmern zugeordnet?
Zu den Entzündungshemmern zählen Wirkstoffe aus der Gruppe der Glukokortikoide wie Beclometason, Betamethason, Clobetason, Dexamethason, Flupredniden, Mometason, Prednicarbat, Prednisolon und Prednison. Auch Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) mit Arzneistoffe wie Aceclofenac, Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Felbinac, Flurbiprofen Ibuprofen, Indometacin, Meloxicam, Naproxen und Piroxicam zählen zu den Antiphlogistika. Des Weiteren wirken Antiallergika wie Cromoglicinsäure und Nedrocromil, Antikörper wie Etanercept und Infliximab sowie Immunsuppressiva wie Azathioprin, Ciclosporin und Methotrexat antiphlogistisch. Neben diesen Gruppen haben auch einige Kräuter und Gerbstoffe entzündungshemmende Eigenschaften. Hierzu gehören Wirkstoffe wie Aescin, Aluminiumsulfat, Angelikawurzel, Beinwell, Bromelain, Hamamelis, Kamillenblüten, Nachtkerzensamenöl, Teufelskrallenwurzel, Wermutkraut und Zinkoxid.
Wann werden Entzündungshemmer angewendet?
Anwendungsgebiete der Antiphlogistika sind Entzündungen der oberen und unteren Atemwege (beispielsweise Bronchitis, Mandelentzündungen und Nasennebenhölenentzündungen), des Bewegungsapparates (beispielsweise entzündliche rheumatische Erkrankungen wie Arthritis), des Drüsengewebes und Sinnesorgane (beispielsweise Augenentzündungen), der Haut und Schleimhäute (beispielsweise Akne, Sonnenbrand sowie Zahnfleischentzündungen), der Nerven sowie der inneren Organe (beispielsweise Herzmuskelentzündung, Leberentzündung).
Die einzelnen Antiphlogistika wirken sehr unterschiedlich. Daher sind nicht alle Medikamente für eine Erkrankung gleich gut geeignet. Nicht-steroidale Antirheumatika wirken schmerzhemmend, fiebersenkend und entzündungshemmend. Sie werden bei Entzündungen des Bewegungsapparates wie Rheuma eingesetzt. Bei Asthma, allergischen Schnupfen oder auch bei Entzündungen der Haut wie Neurodermitis oder in der Nase werden Glukokortikoide verabreicht. Antiallergika dienen zur Linderung von allergischen Beschwerden. Schweren chronisch entzündlichen Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis werden mit Immunsuppressiva oder Antikörpern behandelt. Gerbstoffe werden bei Entzündungen der Haut angewendet. Bei leichteren Haut- oder Schleimhautentzündungen können auch pflanzliche Antiphlogistika eingesetzt werden. Der Vorteil dieser Wirkstoffe ist, dass sie nebenwirkungsarm sind. Allerdings wirken sie nur schwach entzündungshemmend.
Wie wirken Entzündungshemmer?
Die Wirkmechanismen sind sehr unterschiedlich. Nicht-steroidale Medikamente blockieren ein Enzym mit dem Namen Cyclooxygenase, kurz COX. Dadurch wird die Produktion der Prostaglandine, die wesentlich an der Entstehung von Schmerz, Fieber und Entzündungen beteiligt sind, unterbrochen. Glukokortikoide unterbinden die Synthese von Interleukinen, indem sie die Glukokortikoid-Bindungsstellen blockieren. Interleukine sind zelluläre Entzündungsstoffe. Antiallergika beeinflussen die Freisetzung oder das Andocken von Histamin an bestimmte Bindungsstellen. Das Gewebshormon Histamin ist ein wichtiger Botenstoff bei Entzündungen. Antikörper binden ein spezielles Protein, das bei der rheumatoiden Arthritis vermehrt im Blut vorhanden ist und Entzündungen verursacht. Immunsuppressiva unterdrücken die Aktivität des Immunsystems und damit auch von Entzündungszellen. Gerbstoffe machen Proteine, die an Entzündungen beteiligt sind, unschädlich. Die antiphlogistische Wirkung von pflanzlichen Naturstoffen ist sehr verschieden und teilweise nicht geklärt.
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Übersicht: Alle Wirkstoffgruppen von A bis Z
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Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
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