Unfruchtbarkeit der Frau

Synonyme: Impotentia generandi, Infertilität, Sterilität, Störung der Fruchtbarkeit, ungewollte Kinderlosigkeit, Zeugungsunfähigkeit
Unfruchtbarkeit der Frau, Impotentia generandi, Infertilität, Sterilität, Störung der Fruchtbarkeit, ungewollte Kinderlosigkeit, Zeugungsunfähigkeit

Besteht bei einem Paar Kinderwunsch und es tritt trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs innerhalb von 2 Jahren keine Schwangerschaft ein, so spricht man von Unfruchtbarkeit.

Ist es noch nie zu einer Schwangerschaft gekommen, spricht man von primärer Sterilität. Davon abzugrenzen ist die sekundäre Sterilität, bei der bereits im Vorfeld eine Schwangerschaft eingetreten war.

In diesem Artikel erklären wir die Ursachen, Diagnose, Therapie und die Behandlung von Unfruchtbarkeit der Frau.
Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

Unfruchtbarkeit der Frau: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Unfruchtbarkeit der Frau

Grund für eine ungewollte Kinderlosigkeit können Erkrankungen oder Störungen des Mannes, der Frau oder beider sein. In einigen Fällen ist ein genauer Grund jedoch nicht auszumachen.
Bei Frauen können allgemeine Lebensumstände wie Rauchen, Alkohol, Über- oder Untergewicht, hormonelle, genetische und organische (körperliche) Störungen ursächlich sein.

Diagnose

Um herauszufinden, warum es nicht (mehr) zu einer Schwangerschaft kommt, erfolgt zunächst ein ausführliches Gespräch über die Krankengeschichte der Frau, um vorausgegangene Erkrankungen und Operationen, sowie mögliche Risikofaktoren aufzudecken.

Daran schließt sich eine körperliche und gynäkologische Untersuchung an. Dabei können beispielsweise über den Körperbau, den Behaarungstyp und die Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale Rückschlüsse über mögliche hormonelle und genetische Störungen gezogen werden. Auch organische Störungen wie zum Beispiel Fehlbildungen der Geschlechtsorgane werden hierbei ausgeschlossen.

Hinzu kommen funktionelle Tests der hormonbildenden Organe und Hormonbestimmungen im Blut oder Urin. Sind diese Untersuchungen abgeschlossen und lassen keinen Grund für die ungewollte Kinderlosigkeit erkennen, so muss auf eine invasive Diagnostik zurückgegriffen werden. Hierzu zählen die Bauchspiegelung (Laparoskopie) in Kombination mit der Durchspülung der Eileiter mit einer Farblösung (Chromopertubation) und die Spiegelung der Gebärmutter (Hysteroskopie). Es sollen vor allem Verschlüsse der Eileiter oder Verwachsungen dieser und Fehlbildungen erkannt und wenn möglich behoben werden. Voraussetzung für diese operativen Verfahren ist, dass eine männliche Sterilität als Ursache der Kinderlosigkeit ausgeschlossen wurde.

Therapie und Behandlung

Die Therapie der Unfruchtbarkeit richtet sich nach der Ursache dieser. Ganz allgemein gilt, dass eine Verbesserung der Lebenssituation mit Minimierung von Stress und schädlichen Substanzen wie Alkohol und Nikotin, sowie eine Normalisierung des Körpergewichtes erfolgen sollte.
Wurden im Rahmen der Diagnostik zudem Veränderungen im Hormonhaushalt festgestellt, so müssen diese entsprechend behandelt und zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) medikamentös eingestellt werden. Sind so die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft hergestellt, sollte der Geschlechtsverkehr zum optimalen Zeitpunkt erfolgen. Um die fruchtbaren Tage zu enttarnen, können ein Zykluskalender und Beobachtungen der körperlichen Veränderungen im Zyklus (Basaltemperatur, Veränderungen des Scheidensekrets) helfen.

Ist dies nicht ausreichend, so kann zusätzlich eine hormonelle Stimulation, und, bei weiterem Ausbleiben einer Schwangerschaft, in Ergänzung mit assistierten Reproduktionsmaßnahmen wie dem Einbringen von Spermien in die Gebärmutter (intrauterine Insemination, IUI) oder dem Einsetzen befruchteter Eizellen in die Gebärmutter ( In-vitro-Fertilisation (IVF), intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)) erfolgen.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Dr. Vivien Lädke

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

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