Schuppenflechte (Psoriasis)
Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine weit verbreitete Hauterkrankung und betrifft rund 2 Prozent der Bevölkerung in Deutschland.1 Im Hintergrund steht eine genetische Vorbelastung, die zu einem vermutlich autoimmunen Prozess führt, welcher in die charakteristischen Hauterscheinungen mündet. Diese bestehen in schuppenartigen Herden auf dem Boden einer geröteten und leicht erhabenen Hautoberfläche, sogenannte Plaques, die bevorzugt an den Streckseiten der Extremitäten (Ellenbogen und Knie) und der behaarten Kopfhaut auftreten.
Die Psoriasis wird je nach Verteilungsmuster und Erscheinungsform in verschiedene Typen eingeteilt und gilt insgesamt als chronisch verlaufende Erkrankung. Auch wenn sie aufgrund ihrer genetischen Ursache als nicht heilbar betrachtet wird, steht eine ganze Reihe Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, die die Ausprägung der Hauterscheinungen deutlich verbessern kann.
Schuppenflechte (Psoriasis): Inhaltsverzeichnis
Ursachen Schuppenflechte (Psoriasis)
Bei der Schuppenflechte lässt sich eine familiäre Häufung beobachten, was auf eine erbliche Ursache schließen lässt (genetische Prädisposition). Der genaue Mechanismus ist jedoch bis heute unbekannt und es konnten nur Faktoren definiert werden, die einen Ausbruch oder Schub der Erkrankung auslösen können. Dazu gehören unter anderem bakteriell-fieberhafte Infekte der oberen Luftwege, Medikamente wie ß-Blocker, ACE-Hemmer und nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), psychischer Stress, Sonnenbrand sowie Alkohol- und Nikotinmissbrauch.
Symptome und Anzeichen
Die Psoriasis vulgaris hat ihre Erstmanifestation in 60–70 Prozent im Jugendlichen- und jungen Erwachsenenalter.1 Es fallen rötlich verfärbte, scharf begrenzte und erhabene Hautstellen verschiedener Größe auf, auf denen silbrig-weiße Schuppen aufsitzen, die sich teilweise leicht ablösen lassen (erythematosquamöse Plaques). Die Ausbreitung dieser Hautveränderungen kann von einigen punktartigen Flecken bis hin zur landkartenartigen Verteilung über große Teile des Körpers reichen. Juckreiz kommt selten vor. Weiterhin charakteristisch sind kleine, nadelstichartige Einziehungen in der Nagelplatte von Händen und Füßen (Tüpfelnägel).
Diagnose
Die ärztliche Untersuchung, die vorzugsweise beim Dermatologen stattfinden sollte, beschränkt sich meist auf die Betrachtung und Befühlung der Hautausschläge. So lassen sich die Schuppen zum Beispiel im Ganzen ablösen und erinnern in ihrer Beschaffenheit an Kerzenwachs. Für eine weitergehende Diagnostik stehen Bluttests zur Feststellung eventueller Begleit- oder Vorerkrankungen sowie die Hautprobennahme mit anschließender mikroskopischer Untersuchung zur Verfügung.
Differentialdiagnose
Bei der Diagnosestellung müssen andere Erkrankungen in Betracht gezogen werden, die ähnliche Hautveränderungen verursachen können. Dazu zählen zum Beispiel das Kontaktekzem (Kontaktallergie), die Neurodermitis, Pilzinfektionen und die Knötchenflechte. Im Zweifel erfolgt die Abgrenzung zu anderen Krankheiten mit der mikroskopischen Untersuchung einer Hautprobe.
Therapie und Behandlung
Für die Behandlung der Schuppenflechte existieren verschiedene Verfahren, die stufenweise aufeinander aufbauen. Im Rahmen der Lokaltherapie können die hornartigen Schuppen mit Hilfe harnstoffhaltiger Salben zunächst abgelöst werden, worauf die eigentlichen entzündlichen Hautplaques mit einer Auswahl von Medikamenten wie Cortison und Vitamin-D3-Präparaten behandelt werden kann. Bei nicht zufriedenstellendem Ergebnis greifen die behandelnden Ärzte zur UV-Therapie (PUVA), die durch die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht bei den meisten Patienten gute Erfolge erzielt. Bei besonders schweren Verläufen muss eine Behandlung mit immununterdrückenden Tabletten wie Methotrexat und Ciclosporin erwogen werden.
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Quellen/Redaktion
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Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
1AllEx – Korrigierte elektronische Version Stand 07.10.2013. 1. Auflage 2012. Georg Thieme Verlag, Stuttgart
MSD Manual. 6. deutsche Auflage 2000. Urban&Fischer Verlag, München/Jena