Salmonellose

Synonyme: Salmonellen-Gastroenteritis, Salmonellenenteritis
Salmonellose, Salmonellen-Gastroenteritis, Salmonellenenteritis

Die Salmonellose ist eine durch Bakterien verursachte Infektion des Verdauungstraktes und gehört zu den häufigsten lebensmittelbedingten meldepflichtigen Durchfallerkrankungen in Deutschland. Verantwortlich für die Erkrankung sind verschiedene Erreger aus der Gruppe der Salmonellen.

Die Übertragung erfolgt in den meisten Fällen durch kontaminierte Lebensmittel, jedoch kann auch der direkte oder indirekte Kontakt zu infizierten Tieren oder Menschen zur Erkrankung führen. Zu den klassischen Symptomen der Salmonellose gehören krampfartige Bauchschmerzen, gefolgt von wässrigen Durchfällen. Auch Fieber und Erbrechen sind möglich, kommen jedoch seltener vor. Die Krankheit ist in der Regel selbstlimitierend, das heißt, auch ohne medizinische Behandlung stellen sich die Symptome nach wenigen Tagen wieder ein. Es gilt, die Flüssigkeitsverluste durch viel Trinken auszugleichen und die Beschwerden mit Medikamenten aus der Hausapotheke zu lindern.

Salmonellose: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Salmonellose

Neben dem Menschen dienen unter anderem Geflügel, Rinder, Schweine und Reptilien als Wirt für den Erreger. Für die Verbreitung von Salmonellen ist vor allen Dingen die Hygiene und Kühlung bei Verarbeitung, Lagerung und Transport von Lebensmitteln von Bedeutung. Meist über den Verzehr von Eiprodukten sowie unzureichend erhitztem Geflügel und Fleisch erfolgt dann die Übertragung auf den Menschen. Die direkte Übertragung von Tier zu Mensch oder Mensch zu Mensch ist möglich, jedoch eher selten. In Ländern mit niedrigen Hygienestandards spielt dazu die Infektion durch Trinkwasser eine Rolle.

Symptome und Anzeichen

Die Salmonellose äußert sich im Normalfall in Form einer klassischen Magen-Darm-Infektion (Gastroenteritis). Krampfartige Bauschschmerzen gehen einem wässrigen Durchfall voraus, der von Erbrechen, Fieber und Kopfschmerzen begleitet werden kann. Schleim- und Blutbeimengungen im Stuhl sind selten. Die Symptome treten für gewöhnlich 12-72 Stunden nach Aufnahme der Erreger auf, jedoch kann dieser Zeitraum je nach Menge der aufgenommenen Bakterien auch kürzer oder länger sein. Die Salmonellenenteritis verläuft in der Regel mild und endet nach 2 bis 5 Tagen. In einigen Fällen kann es dagegen zu einem schweren Verlauf kommen, der vor allem bei älteren oder immungeschwächten Menschen sowie bei Kindern beobachtet wird. Auch die Aufnahme einer sehr großen Menge von Erregern kann zu Komplikationen führen. Aufgrund gefährlicher Flüssigkeitsverluste und eventueller Streuung der Bakterien über die Blutbahn (Salmonellensepsis) ist dann die Einweisung in ein Krankenhaus notwendig.

Diagnose

Die Befragung des Patienten über den Verzehr von bestimmten Speisen und das zeitliche Auftreten der Symptome gibt erste Hinweise auf eine mögliche Salmonellen-Infektion. Die Erreger können dann durch Untersuchungen von Nahrungsmittelresten, Erbrochenem oder Stuhl nachgewiesen werden. Bei einem schweren fieberhaften Verlauf ist die Untersuchung des Blutes in Form von Blutkulturen angezeigt.

Differentialdiagnose

Andere Bakterien, Viren, Vergiftungen und eine Vielzahl an nicht-infektiösen Erkrankungen können Symptome ähnlich oder identisch zur Salmonellenenteritis verursachen. Eine ausführliche Befragung des Betroffenen und labortechnische Untersuchungen sind daher ausgesprochen wichtig, um auf die richtige Diagnose zu kommen und gezielte Maßnahmen ergreifen zu können.

Therapie und Behandlung

Bei der Salmonellose spielt die Erkrankungsvermeidung (Prophylaxe) die mit Abstand wichtigste Rolle. Eine gute Hygiene und lückenlose Kühlung bei Produktion, Lagerung und Transport kann die Ausbreitung der Erreger effektiv verhindern. Geflügelfleisch und Eiprodukte sollten beim Kochen zu Hause auf über 70°C für mindestens 10 Minuten erhitzt werden, um eventuelle Erreger erfolgreich abzutöten. Eine Impfung gegen Salmonellen gibt es leider nicht und man erlangt keine Immunität nach überstandener Infektion.

Bei der gewöhnlichen, milden Infektion ist die Versorgung zu Hause mit viel Trinken und leichter Diät ausreichend. Zur Linderung der Beschwerden können Buscopan und Paracetamol eingesetzt werden. Sie wirken krampflösend und fiebersenkend. Der Einsatz von Antibiotika kommt ausschließlich bei komplizierten Verläufen zum Tragen, da dieser zu Resistenzen und verlängerter Ausscheidung führen kann. Die Behandlung sollte in jedem Fall in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.

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Weitere Informationen

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Quellen/Redaktion

Autor:

Andreas Wolter

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

MSD Manual. 6. deutsche Auflage 2000. Urban&Fischer Verlag, München/Jena

AllEx – Korrigierte elektronische Version Stand 07.10.2013. 1. Auflage 2012. Georg Thieme Verlag, Stuttgart