Morbus Basedow

Synonyme: Basedow-Graves-Krankheit, Basedowsche Krankheit, Immunhyperthyreose, Spondylitis ankylosans
Morbus Basedow

Bei Morbus Basedow handelt es sich um eine Krankheit der Schilddrüse, bei der das Immunsystem den eigenen Körper angreift (sogenannte Autoimmunerkrankung). In der Regel geht die Erkrankung mit einer Überfunktion und Vergrößerung der Schilddrüse einher. Bei einem Großteil der Betroffenen kommt es zusätzlich zu einem Hervorstehen der Augen (Exophthalmus).

Die Beschwerden sind vor allem durch die Überfunktion der Schilddrüse bestimmt und können sehr unterschiedlich und vielfältig sein. Zur Diagnose werden die Schilddrüsenhormone und die ursächlichen Antikörper bestimmt. In einigen Fällen heilt die Erkrankung von alleine aus. Zur Unterstützung können Medikamente gegeben werden, die die Schilddrüsenfunktion und ihr Wachstum hemmen. Hilft dies nicht, kommt eine operative Therapie zum Einsatz.

Morbus Basedow: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Morbus Bechterew

Ausgelöst wird die Erkrankung durch Antikörper, die das eigene Abwehrsystem irrtümlicherweise produziert und die die Schilddrüse angreifen. Die Antikörper stimulieren einen Rezeptor in der Schilddrüse, der die Produktion von Schilddrüsenhormonen anregt (TSH-Rezeptor), wodurch es zu einer Überfunktion (Hyperthyreose) und Vergrößerung (sogenannte Struma) des Organs kommt. Es gibt eine genetische Veranlagung für die Erkrankung. Möglicherweise wird sie in manchen Fällen auch durch Entzündungen ausgelöst.

Symptome und Anzeichen

Es kommt zur Vergrößerung der Schilddrüse (Struma). Häufig bestehen Nervosität, Gereiztheit, Schlaflosigkeit und zittrige Finger (Tremor), es kann zu einem beschleunigten Herzschlag, Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck kommen. Typisch ist eine Gewichtsabnahme trotz großem Appetits. Die Haut fühlt sich warm und feucht an, die Betroffenen schwitzen stark. Es besteht eine Durchfallneigung mit erhöhter Anzahl an Stuhlgängen.

Die Antikörper greifen nicht nur die Schilddrüse an, sondern auch das Gewebe hinter den Augen, weshalb es bei ca. 60% der Betroffenen zu hervorstehenden Augen kommt (sogenannte endokrine Orbitopathie/Exophthalmus). Dies kann im Endstadium zur Erblindung führen.

Diagnose

Bei einem Verdacht auf einen Morbus Basedow werden die Schilddrüsenhormone bestimmt (TSH, Thyroxin, Triiodthyronin). Bei einer Überfunktion des Organs sind diese erhöht. Zusätzlich können die krankheitsverursachenden Antikörper nachgewiesen werden (TSH-Rezeptorautoantikörper). Es wird eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt, um andere Ursachen für die Vergrößerung und Überfunktion auszuschließen.

Differentialdiagnose

Zu einer Schilddrüsenüberfunktion kann es auch durch eine Vergrößerung des Organs als Folge von Jodmangel kommen (Jodmangelstruma). Seltenere Ursachen für eine Schilddrüsenüberfunktion sind Schilddrüsenentzündungen und Schilddrüsenkrebs.

Therapie und Behandlung

Bei einem Teil der Betroffenen kommt es innerhalb weniger Jahre zu einer spontanen Heilung. Zur Unterstützung können schilddrüsenhemmende Medikamente gegeben werden. Kommt es zu keiner Besserung, muss Schilddrüsengewebe operativ entfernt werden. Eine weitere therapeutische Möglichkeit ist eine sogenannte Radiojodtherapie. Dabei reichert sich eine radioaktiver Stoff ausschließlich in den Zellen der Schilddrüse an und zerstört diese.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Charlotte Seevers

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Herold G. Innere Medizin. Köln; 2011: 732-36.