Brustentzündung (Mastitis)
Eine Brustentzündung (Mastitis) ist eine Erkrankung der Brust mit grippeähnlichen Symptomen sowie schmerzhafter und geröteter Brust. Sie tritt meist während der Stillzeit auf.
In diesem Artikel erklären wir die Ursachen, Symptome und Anzeichen, die Diagnose, Therapie und die Behandlung einer Brustentzündung . Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.
Erfahren Sie mehr über die Diagnosemöglichkeiten, was man tun kann und wie man dies behandelt.
Brustentzündung (Mastitis): Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Meistens ist eine Brustentzündung Folge eines Milchstaus. Hierbei werden Teile der Brust nicht ausreichend geleert oder stauen sich durch zu enge Kleidung. Der Übergang von Milchstau zu Brustentzündung ist fließend und rasch. Durch die Stauung gelangt Milch aus den Milchbläschen (Alveolen) in das umliegende Brustgewebe und verursacht eine lokale Entzündungsreaktion.
Seltener sind Bakterien, meist Streptokokken, die Ursache. Das Risiko ist bei wunden Brustwarzen stark erhöht. Bei einer bakteriellen Brustentzündung sind meist beide Brüste betroffen und die Entzündung kann immer wieder kommen.
Symptome und Anzeichen
Zunächst ist eine Brust druckempfindlich, dann schmerzhaft. Rasch stellt sich ein starkes Krankheitsgefühl mit grippeähnlichen Symptomen ein wie Kopfschmerzen im Stirnbereich, Gliederschmerzen, hohes Fieber und Schüttelfrost. Eine Rötung tritt meist erst später auf. Bei einer bakteriellen Brustentzündung kann die gesamte Brust stark gerötet und angeschwollen sein. Unter Behandlung bestehen die Symptome für ca. 12-24 Stunden. Die Rötung sowie ein leichter Druckschmerz kann für etliche Tage weiter bestehen.
Unbehandelt kann ein Abszess entstehen mit begrenzter, stark geröteter, extrem scherzhafter Schwellung. Außerdem kann Eiter austreten.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt anhand der Symptome. Im Blut können Entzündungszeichen nachgewiesen werden. Bei einem Verdacht auf bakterielle Brustentzündung erfolgt ein Abstrich oder eine Kultur aus Muttermilch.
Ein Abszess wird mittels Ultraschall festgestellt.
Therapie und Behandlung
Für die Dauer der Erkrankung gilt strenge Bettruhe!
Als erstes erfolgt die Entleerung der betroffenen Brust. Dies ist sehr wichtig, da sich die Entzündung sonst ausweiten kann. Es sollte weiter gestillt oder die Milch abgepumpt werden.
Zweitens erfolgt eine entzündungshemmende Lokaltherapie: Quarkwickel, Retterspitzauflagen oder ein Weißkohlblatt um die Brust wirken entzündungshemmend und kühlend.
Für Quarkwickel werden zwei Küchenrollenblätter mittig mit einem Loch für die Brustwarze versehen. Auf ein Blatt wird ca ½ cm dick Magerquark in Zimmertemperatur aufgestrichen. Darauf kommt das zweite Blatt. Diese Auflage wird nach jedem Stillen für 20 Minuten auf die Brust gelegt.
Retterspitz® äußerlich ist in der Apotheke erhältlich. Die Tinktur wird mit Magerquark gemischt oder pur mithilfe eines Läppchens aufgelegt, mindestens 2x täglich für 20 Minuten.
Weißkohlblätter wirken entzündungshemmend. Vor dem Auflagen mit einem Küchenmesser die Adern etwas anritzen, das Kohlblatt mit Frischhaltefolie bedecken und mit einem Nudelholz darüber walzen. So brechen die Adern auf und Saft tritt aus, was die Wirkung verstärkt. Das Kohlblatt wird nach jedem Stillen etwa 10 Minuten auf die Brust gelegt. Achtung: Empfindliche Babys können die Brust danach wegen des Geruchs ablehnen!
Bei einer bakteriellen Brustentzündung erfolgt zusätzlich eine antibiotische Therapie mit Penicillin. Die Milch sollte 12 Stunden verworfen werden, danach kann weiter gestillt werden.
Bei Bedarf ist die Einnahme von Paracetamol gegen Schmerzen und Fieber möglich.
Ein Abszess muss operativ geöffnet werden. Die Behandlung erfolgt stationär im Krankenhaus.
Diesen Artikel drucken / teilen
Weitere Informationen
Übersicht: Schwangerschaft von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Stadelmann, I: Die Hebammensprechstunde, 7. überarbeitete Aufl. Wiggensbach, Stadelmann Verlag, 2005.
Lothrop, H: Das Stillbuch, 33. Aufl. München, Kösel-Verlag, 2009.
Hebeisen, C. u.a.: Das Handbuch für die stillende Mutter, 3. erw. und vollst. überarbeitete Aufl. Graz (CH), La Leche League 2010.
Harder, U: Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause, 2. überarbeitet Aufl. Stuttgart, Hippokrates Verlag, 2005.