Bauchaortenaneurysma
Ein Aneurysma ist eine Gefäßaussackung einer Arterie, in diesem Fall weist die Bauchaorta eine Auftreibung auf. Die Auftreibung der Arterie entwickelt sich, wenn sich die Wand des Gefäßes ausbuchtet und erweitert. Eine solche Erweiterung des Gefäßes kann verschiedene Formen annehmen, diese können sackförmige oder spindelförmig aussehen.
Das Bauchaortenaneurysma tritt meistens bei älteren Menschen auf, kann aber bei bestimmten Faktoren jede Altersgruppe betreffen. Bluthochdruck und Arterienverkalkung (Arteriosklerose) gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren.
Bauchaortenaneurysmen können grundsätzlich an verschiedenen Stellen der Bauchaorta auftreten. Meist bilden sie sich jedoch kurz unter dem Bereich der Bauchaorta, wo die Arterien zu den Nieren abzweigen. Die Ausbuchtung kann sich im Verlauf der Bauchaorta sogar bis zur Aufzweigung in die Beckenarterien ausdehnen.
Bei einem Bauchaortenaneurysma handelt es sich um ein echtes Aneurysma, ein Aneurysma verum. Eine Arterienwand besteht aus mehreren Schichten, von innen nach außen sind dies die Intima, die Media und die Adventitia. Bei einem echten Aneurysma (Aneurysma verum) ist die Gefäßwand, mit all ihren Schichten ausgesackt.
Das Bauchaortenaneurysma betrifft rund 1% der Menschen, die älter als 50 Jahre sind.
Bauchaortenaneurysma: Inhaltsverzeichnis
Ursachen Bauchaortenaneurysma
Bluthochdruck und Arterienverkalkung (Arteriosklerose) sind die bedeutendsten Risikofaktoren und begünstigen die Entstehung eines Bauchaortenaneurysmas. Durch eine Arterienverkalkung verändert sich im Laufe der Zeit die Gefäßwand kommt der arterielle Bluthochdruck hinzu, kann sich ein Bauchaortenaneurysma entwickeln.
Symptome und Anzeichen
Das Bauchaortenaneurysma bleibt in den meisten Fällen unbemerkt, also symptomlos. Sollten allerdings plötzlich Symptome auftreten muss sofort ein Rettungswagen gerufen oder zumindest der Arzt konsultiert werden, da in diesem Fall ein Zerreißen der Bauchaorta droht! Die Symptome sind heftige Bauch- oder Rückenschmerzen, sowie eine Druckempfindlichkeit im Bereich der Bauchaorta. Hinzu kommen können pulsierende Empfindungen der Bauchaorta.
Diagnose
Die Gefäßausbuchtungen können sackförmig oder spindelförmig sein und im gesamten Verlauf der Bauchaorta auftreten. Um ein Aneurysma zu diagnostizieren werden bildgebende Verfahren genutzt. Eine häufige Untersuchungsmethode ist die Angiographie. Hierbei wird ein Kontrastmittel in die Bauchaorta gegeben, danach wird eine Serie von Röntgenbildern aufgenommen um die Verteilung des Kontrastmittels zu beobachten.
Ebenfalls kann eine Sonographie angeordnet werden, bei dieser wird mit Hilfe von Ultraschall nach einer Auftreibung der Bauchaorta gesucht.
Es können außerdem die Schnittbildverfahren angewendet werden, diese sind das Angio-CT und das Angio-MRT.
Der normale Durchmesser der Außenseite der Bauchaorta beträgt ungefähr 3,5cm, weicht der Durchmesser von diesem Wert ab, kann es sich um ein Bauchaortenaneurysma handeln.
Therapie und Behandlung
Der Arzt wird nach einem ausführlichen Gespräch gemeinsam mit dem Patienten eine Therapiestrategie erarbeiten. Hierfür wird der Arzt die bildgebende Diagnostik als Grundlage verwenden. In vielen Fällen wird ein symptomatisches Bauchaortenaneurysma operiert. Hingegen werden asymptomatische Bauchaortenaneurysmen meist erst ab einem Außendurchmesser von 6cm operiert. Steigt der Durchmesser auf eine Größe von 6cm an, steigt damit auch das Risiko, dass die Aorta reißt.
Unter einer Operation können das ausgeweitete Stück der Bauchaorta und die beiden angrenzenden Beckenarterien durch eine Y-Prothese ersetzt werden. Hierzu wird eine Kunststoffprothese in Form des Buchstaben Y eingesetzt. Alternativ kann aber auch eine Gefäßstütze eingepflanzt werden.
Prognose
Der Blutdruck erhöht sich ganz physiologisch in verschiedenen alltäglichen Situationen für einen kurzen Moment, dies geschieht zum Beispiel beim Heben von schweren Gegenständen, aber auch beim kraftvollen Entleeren des Darms beim Toilettengang. Betroffene sollten hierbei besonders vorsichtig und behutsam sein.
Das Aneurysma ist für einige Betroffene nicht oftmals eine schwere psychische Belastung. Die Gefahr besteht im Zerreißen der Gefäßaussackung, daher erleben die Betroffenen ihre Erkrankung nicht selten als tickende Zeitbombe. Eine psychiatrische Gesprächstherapie kann eine sehr gute Hilfestellung darstellen und helfen den Weg zurück in ein unbeschwerteres Leben zu finden.
Wenn eine Aussackung im Bereich der Bauchaorta reißt spricht man von einer Aortendissektion. Dies ist eine seltene, aber absolut lebensbedrohliche Komplikation und wird stationär behandelt.
Prophylaxe
Um einem Bauchaortenaneurysma vorzubeugen muss eine sehr konsequente Therapie des Bluthochdrucks durchgeführt werden.
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Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
In Bearbeitung.
Quellen:
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, De Gruyter, Berlin