Vitamin C

Synonyme: Acidum ascorbicum, Ascorbinsäure
Vitamin C, Acidum ascorbicum, Ascorbinsäure

Vitamin C zählt zu den wasserlöslichen Vitaminen. Die meisten Säugetierarten können Vitamin C selbst bilden, aber nicht der Mensch. Darum ist er auf die Zufuhr dieses lebensnotwendigen Stoffes über die Nahrung angewiesen.

Vitamin C spielt in zahlreichen Abläufen des Stoffwechsels wichtige Rollen. Beispielsweise hilft es beim Aufbau des Bindegewebes und beim Umbau bestimmter Hormone. Es ist am Energiestoffwechsel in den Zellen beteiligt und arbeitet an Umbauprozessen im Fett- und Eiweißstoffwechsel mit. Im Darm erhöht es die Aufnahme des Eisens, das für die Blutbildung benötigt wird. Außerdem werden freie Radikale vom Vitamin C abgefangen und unschädlich gemacht. Desweiteren hat es einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem und hilft bei dem Schutz vor Infektionen.

Vitamin C: Inhaltsverzeichnis

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Wirkung und Mangel von Vitamin C

In fast allen Nahrungsmitteln findet sich Vitamin C, aber besonders reich an Vitamin C sind Obst und Gemüse. Den höchsten Gehalt an Vitamin C haben Zitronen, Erdbeeren, Orangen, Kiwis, schwarze Johannisbeeren, Sanddornbeeren, Hagebutten, Camu-Camu, Acerola, Rotkohl, Spinat, Kohlrabi, Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl, Meerrettich, Brokkoli und Paprika. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Kinder und Jugendliche, je nach Alter, eine tägliche Vitamin-C-Zufuhr von 20 – 105 mg, für Frauen 95 mg, Männer 110 mg, Schwangere ab dem 4. Monat 105 mg und Stillende 125 mg. Bei Rauchern steigt der geschätzte Bedarf laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung bei Frauen auf 135 mg und bei Männern auf 155 mg täglich. Außerdem kann der Bedarf an Vitamin C erhöht sein bei körperlicher Belastung, Alkoholzufuhr, Diabetes mellitus und Dialyse.

Die Aufgaben des Vitamin C im menschlichen Körper sind vielfältig. Beispielsweise hilft es Kollagenfasern herzustellen. Kollagenfasern sind wichtige Faserproteine, die sich im Bindegewebe, Knochen, Knorpel und den Blutgefäßen befinden. Eine Weitere Funktion erfüllt Vitamin C im Eiweißstoffwechsel, in dem es unter anderem an der Bildung der Aminosäure Tyrosin beteiligt ist. Auch bei dem Aufbau bestimmter Hormone, der sogenannten Katecholamine und Steroide, wirkt Vitamin C mit. Die Eisenaufnahme, die im Darm aus dem Nahrungsbrei in das Blut stattfindet, wird durch Vitamin C gefördert. Das Eisen wird für die Bildung des Blutfarbstoffes gebraucht. Im weiteren Verlauf der Blutbildung ist wiederum Vitamin C beteiligt. Desweiteren schützt Vitamin C alle Zellen des Körpers, indem es freie Radikale abfängt. Zudem beeinflusst Vitamin C das Immunsystem, indem es, neben anderen positiven Wirkungen, die Abwehrzellen stärkt.

Bei Ernährung mit gesunder ausgewogener Mischkost ist die Bedarfsdeckung meist gut. Durch Fehl- und Mangelernährung und Erkrankungen kann es jedoch zu einer Unterversorgung des Körpers mit Vitamin C kommen. Die Erkrankung die durch Mangel an Vitamin C entsteht, wird Skorbut genannt. Frühsymptome können eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen, Gelenk- und Gliederschmerzen, Infektanfälligkeit und Blutarmut sein. Später zeigt sich Skorbut mit Blutungen unter der Haut, die als dunkle lilafarbene Flecken erscheinen, Zahnfleischblutungen und –entzündungen, bis hin zu Zahnverlust, Blutungen unter der Knochenhaut mit starken Knochenschmerzen, Wundheilungsstörungen, allgemeine Auszehrung und Kräfteverfall. Bei Säuglingen und Kindern wird die Erkrankung Möller-Barlow-Krankheit genannt und kann unter anderem mit Skelettdeformitäten einhergehen. In sehr schweren Fällen von Vitamin-C-Mangel über einen längeren Zeitraum kann dies zum Tode führen.

Risiken / Überdosierung / Nebenwirkungen

Krankheitserscheinungen durch eine viel zu hohe Vitamin-C-Zufuhr (Hypervitaminose) sollen nur sehr selten vorkommen, weil eine überreichliche Aufnahme an Vitamin C eine verstärkte Ausscheidung des Überschusses mit dem Harn zur Folge hat. Es soll jedoch bei zu hoher Vitamin-C-Aufnahme über einen längeren Zeitraum, bei Menschen mit gewisser Veranlagung, zur Bildung von Nierensteinen kommen können.

Nach der Einnahme von zu hohen Gaben Vitamin C kann es zu Durchfall kommen. Bei gesunden Menschen soll diese zu hohe Dosierung bei etwa 5 – 15 g Vitamin C liegen.

Bei Menschen mit der erblichen Krankheit Glucose-6-Phosphatdehydrogenase-Mangel (G6PD, Favismus) können intravenös verabreichte Vitamin-C-Gaben zur Auflösung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) führen.

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Weitere Informationen

Übersicht: Ernährung von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Gabriele Becker

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Stephanie Barth: BASICS Ernährungsmedizin, Elsevier Urban und Fischer, München, 1. Auflage, 2009

Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, 258. Auflage, Walter de Gruyter Verlag, 1998

Cornelia A. Schlieper: Grundfragen der Ernährung, Verlag Dr. Felix Büchner – Verlag Handwerk und Technik GmbH, 20. Auflage, 2010