Akupunktur

Akupunktur

Die Akupunktur ist eine der Hauptbehandlungsmethoden aus der Jahrtausend alten traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Diese geht davon aus, dass im Körper auf Leitbahnen, den Meridianen, die Lebensenergie Qi fließt und durch Blockaden dieser Meridiane und den dazugehörigen Organen Krankheiten entstehen können. Mithilfe dem Setzen von Nadeln in bis zu 20 der über 1000 Akupunkturpunkte auf den Meridianen sollen energetische Blockaden gelöst werden sowie die Lebensenergie gesteigert, verteilt und ausgeglichen werden.

Modernere Formen der Akupunktur sind die Laser-, Licht- und Elektroakupunktur. Bei diesen fällt jedoch das während der Behandlung für einen kurzen, plötzlichen Moment gewünschte De- Qi- Gefühl (ein Moment in dem die Energie auf dem Meridian freigesetzt wird und sich in Form von Kribbeln, kurzfristigem Taubheitsgefühl, Hitze- oder Kältegefühl im kompletten Körper bemerkbar machen kann) weg.

Ebenso wie die traditionelle Körperakupunktur, können über die Reflexzonen am Kopf, den Ohren und den Händen Körper, Geist und Seele ganzheitlich beeinflusst werden.

Akupunktur: Inhaltsverzeichnis

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Vorgehen / Durchführung / Anleitung

Nach einem ausführlichen Gespräch und der körperlichen Untersuchung erstellt der Therapeut einen individuellen Akupunkturplan. Die Traditionelle chinesische Medizin unterscheidet dazu verschiedene Modelle. Entweder werden die Nadeln direkt an den Ort des Schmerzes, auf den passenden Meridian, oder, nach einem komplexen und umfassenden Schema , dem Organmodell (Zhang Fu Modell), in bis zu 20 aus über 1000 geeignete Akupunkturpunkte gesetzt.

Für die Nadelakupunktur werden sterile Einmalnadeln aus Stahl, aber auch Gold, Silber oder Kupfer, verwendet, die unterschiedliche Längen haben können. Der zu behandelnde Bereich wird sterilisiert und die Nadel in die Haut geführt. Die Nadel verbleibt in der Regel etwa 20 Minuten in der Haut, während der Patient ruhig liegen oder sitzen sollte. Durch die vielen Nervenzellen in der Haut kann zu Beginn ein leichtes pieken zu spüren sein, welches nach kurzer Zeit abklingt. Nun können Störungen des Energieflusses gelöst und die Lebensenergie aufgebaut und stabilisiert werden. Zusätzlich kann der Therapeut die Nadel erwärmen (Zhen Jiao Fa; Stich- Erwärm- Methode) und so dem Körper Energie zuführen.

Als Alternative zur Nadelakupunktur, werden bei der Laser- und Lichtakupunktur Strahlen angewendet, die durch die Haut dringen und den jeweiligen Punkt stimulieren. Diese Methode ist komplett schmerzfrei, löst jedoch kein De- Qi Gefühl (Sensationsmoment bei dem die Energie der Meridiane freigelegt wird), aus. Ebenso bei der Elektroakupunktur.

Abhängig vom Krankheitsbild können wenige Sitzungen ausreichen die Beschwerden zu lindern. Bei akuten Geschehen genügen oft schon zwei bis vier Sitzungen in Abständen weniger Tage, bei chronischen Erkrankungen werden zehn und mehr Behandlungen im ein bis zwei Wochenrhythmus empfohlen.

Anwendungsgebiete

Die Einsatzmöglichkeiten der Akupunktur gehen von Erkrankungen des Atemsystems wie zum Beispiel Asthma, akute und chronische Bronchitis, aber auch Nasennebenhöhlenentzündungen und Erkältungen, über Beschwerden im Verdauungstrakt wie die Neigung zu Magengeschwüren, Entzündungen im Darm (Morbus Chron, Collitis ulcerosa), Verstopfung, Durchfall und Reizdarm, bis hin zu neurologischen Störungen wie Migräne, Schlaganfällen, Krampfleiden (Epilepsie) und Nervenentzündungen (Trigeminusneuralgie). Aber auch bei Rheuma, unspezifischen Muskel- und gelenksschmerzen, Arthrose, Allergien, Reizblase, Nierenbeschwerden, Schlaflosigkeit, Depressionen und Unruhe kann die Akupunktur angewandt werden.

In der Suchttherapie kann bei Alkoholsucht, Drogenmissbrauch oder auch Rauchen die Akupunktur unterstützend wirken. Kindern können unter anderem bei Bettnässen, Legasthenie (Lese- rechtschreibschwäche), Infektanfälligkeit, ADHS (Aufmerksamkeitshyperaktivitätssyndrom) mithilfe der Akupunktur behandelt werden.

Risiken und Folgen von Akupunktur

Da die Akupunkturnadeln die Haut nicht durchschneiden, sondern das Gewebe beiseite drängen, entstehen in der Regel keine Narben. Es kann zu blauen Flecken (Hämatomen) kommen, weshalb Patienten mit blutverdünnenden Mitteln von der Akupunktur abgeraten wird. Bei unzureichender Desinfektion kann sich das Gewebe entzünden, weshalb auf Hygiene besonders geachtet werden sollte. In seltenen Fällen kann der Körper die Akupunkturnadel als Fremdkörper empfinden und ablehnen, was sich in Kreislaufproblemen äußern kann weshalb der Patient bei der Behandlung liegen oder sitzen sollte. Das plötzlich einschießende, gewünschte De Qi Gefühl kann zunächst verstörend wirken, legt sich aber innerhalb kurzer Zeit.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle alternativen Heilmethoden von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Ulrike Bellstedt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

F. Thews Paracelsus Magazin; C. Jänicke & Dr. J. Grünwald: Alternativ heilen, Gräfe und Unzer, 2006