Hörsturz

Synonyme: Sudden Deafness
Hörsturz, Sudden Deafness

Unter einem Hörsturz wird eine plötzlich auftretende Schwerhörigkeit verstanden die bis hin zur Taubheit gehen kann. Sie tritt meist einseitig auf und kann mit Ohrgeräuschen und Schwindel einhergehen.

Häufig sind Menschen mittleren Lebensalters betroffen (vgl. Hacke, Poeck, 2006, S. 434). Männer und Frauen können gleichermaßen an einem Hörsturz erkranken. Die Ursache ist weitestgehend ungeklärt wobei die Chancen auf Heilung gut sind. Ein Hörsturz wird grundsätzlich nicht als Notfall definiert der sofort therapiert werden muss (vgl. ebenda).

Hörsturz: Inhaltsverzeichnis

Werbung

Ursachen Hörsturz

Die Ursache für einen Hörsturz ist unklar. Es werden jedoch unterschiedliche mögliche Einflussfaktoren diskutiert. Dies sind zum einen die im Ohr liegenden Blutgefäße betreffenden Störungen oder auch Veränderungen der Fließeigenschaften des Blutes. Weiterhin kommen mögliche äußere Faktoren wie Stress in Betracht. Zusätzlich werden Infektionen als mögliche Ursache in Erwägung gezogen.

Symptome und Anzeichen

Zu Beginn kann es auf der betroffenen Seite zu Druck auf dem Ohr sowie Ohrgeräusche kommen.

Des Weiteren kann plötzlich (bis hin zu maximal einem Tag) einseitig eine Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit einsetzen. Bei der Schwerhörigkeit können hierbei nur bestimmte Frequenzbereiche betroffen sein. Ein Hörsturz kann gemeinsam mit Schwindel einhergehen. Es kann ebenfalls zu einem Tinnitus oder zu einem pelzigen Gefühl um die Ohrmuschel kommen.

Neben diesen Symptomen können Begleiterscheinungen wie Angststörungen, Beeinträchtigungen der Lebensqualität oder weitere die Psyche und Körper betreffende (psychosomatische) Störungen auftreten.

Diagnose

Die Diagnostik kann zunächst über eine eingehende spezielle systematische Befragung (Fachanamnese) des Patienten erfolgen. Zusätzlich können Hörprüfungen und eine Messung der Mittelohrfunktion (Tympanometrie) Aufschluss geben. Außerdem sind eine mikroskopische Ohruntersuchung sowie eine Funktionsüberprüfung des Gleichgewichtsnervs (Nervus vestibularis) in Betracht zu ziehen. Gegebenenfalls können weitere Verfahren wie beispielsweise eine Blutuntersuchung sowie eine Computer- oder Magnetresonanztomographie (MRT) hilfreich sein.

Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch müssen beispielsweise Multiple Sklerose, virale Infektionen, Labyrinthitis, Schädeltraumata, Meningitis, Tumoren oder eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz in Erwägung gezogen werden.

Therapie und Behandlung

Eine ursächliche (kausale) Therapie existiert auf Grund der unklaren Ursachen nicht. Bei Patienten ohne Vorerkrankungen des Ohres kann es auch ohne Therapie nach einigen Tagen zur Spontanheilung kommen. Bei vorgeschädigten Ohren werden neben einer Therapie mit Glukokortikoiden auch Verfahren zur Verbesserungen der Fließeigenschaften des Blutes vorgeschlagen. Dies wird als Rheologische Therapie bezeichnet. Neben diesen ist eine Beatmung mit reinem Sauerstoff möglich während sich der Patient in einer Druckkammer befindet (Hyperbare Oxygenierung). Ein weiterer Vorschlag beinhaltet die Behandlung mit Medikamenten die gegen Viren wirken sollen.

Werbung

Diesen Artikel drucken / teilen

Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheiten von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Peter Schumacher

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Hacke, W.; Poeck, K. (2006): Neurologie. Berlin: Springer-Verlag, 12. Auflage, S. 677 ff.

Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage