Vitamin D3

Synonyme: Cholecalciferol
Vitamin D3, Cholecalciferol

Vitamin D zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und ist das einzige Vitamin, welches der menschliche Körper selbst herstellen kann. Vitamin D ist eine Sammelbezeichnung für mehrere Substanzen, die sich chemisch sehr ähnlich sind. Eines der wichtigsten Mitglieder dieser Substanzen ist Vitamin D3.

Es ist in tierischen Lebensmitteln enthalten und außerdem kann der menschliche Körper mithilfe des Sonnenlichts in seiner Haut Vitamin D3 selbst herstellen. Es wird anschließend in der Leber und im Folgenden in der Niere chemisch umgebaut, bis jene Form entsteht, die im Stoffwechsel aktiv ist. Diese stoffwechselaktive Form wird mit den Begriffen 1,25-Dihydroxycholecalciferol, Calcitriol und auch Vitamin-D-Hormon bezeichnet. Vitamin-D-Hormon spielt eine sehr große Rolle beim Aufbau und Umbau der Knochen und regelt unter Mitwirkung weiterer Hormone (Parathormon, Calcitonin) den Kalzium- und Phosphathaushalt im menschlichen Organismus. Da Vitamin D3 eine Vorstufe für das Vitamin-D-Hormon darstellt, wird es auch als Provitamin bezeichnet.

Vitamin D3: Inhaltsverzeichnis

Werbung

Wirkung und Mangel von Vitamin D3

Vitamin D3 ist reichlich enthalten in fettreichen Fischen, beispielsweise in Rotbarsch, Makrele, Thunfisch, Heilbutt, Kaviar, Auster, Sardine, Lachs, Aal, Forelle, Hering, Bückling und Sprotte. Das Vitamin findet man auch in Milch, Sahne, Butter, Gouda, Emmentaler, Schmelzkäse, Margarine, Champignons, Pfifferlingen, Morcheln, Steinpilzen, Eiern und ganz besonders viel in Lebertran. Die Aufnahme aus den tierischen Lebensmitteln erfolgt im Darm. Von dort aus wird das Vitamin D3 zur Leber gebracht und hier, wie das körpereigene Vitamin D3, weiter verarbeitet. Eine bestimmte Zwischenstufe des Vitamin-D-Stoffwechsels kann, für den späteren Bedarf, in der Muskulatur und im Fettgewebe gespeichert werden.
Das letzte Glied der Kette des Vitamin-D-Stoffwechsels, das Vitamin-D-Hormon, fördert die Aufnahme von Kalzium im Darm und die Hemmung der Ausscheidung von Kalzium über die Niere. Damit steht dem Organismus mehr Kalzium zur Verfügung, welches für den Aufbau und die Verfestigung der Knochen benötigt wird.

Da Vitamin D nicht nur über die Nahrung zugeführt wird, sondern vom menschlichen Organismus selbst hergestellt wird, ist der Bedarf nur schwer zu berechnen. Daher sind die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für eine tägliche Zufuhr an Vitamin D nur Schätzwerte. Diese Schätzwerte beziehen sich auf eine angemessene Vitamin-D-Zufuhr bei fehlender körpereigener Synthese und betragen für Säuglinge bis zum 1. Lebensjahr 10 μg und ab dem 1. Lebensjahr lebenslang 20 μg. Säuglinge erhalten Vitamin-D-Präparate als vorbeugende Maßnahme (Prophylaxe) gegen Mangelerscheinungen, da Muttermilch nicht genug dieses Vitamins enthält und die klimatischen Bedingungen hier nicht günstig sind für eine ausreichende Eigensynthese. Kinder und Erwachsene können ohne Einnahme eines Vitamin-D-Präparates die gewünschte Versorgung erreichen, wenn sie häufig Sonnenbestrahlung genießen. Eine höhere Dosierung kann notwendig sein, zum Beispiel bei älteren Menschen, bei Erkrankungen von Darm, Leber und Nieren und wenn zu wenig Sonnenlicht an die Haut gelang. Dies kann unter anderem im Winter der Fall sein.

Ein Vitamin-D-Mangel kann zu einer mangelhaften Verkalkung der Knochen führen.
Bei Kindern wird diese Erkrankung Rachitis und bei Erwachsenen Osteomalazie (Knochenerweichung) genannt. Eine weitere Krankheitsform, welche durch Vitamin-D-Mangel entstehen kann, ist die Osteoporose.

Risiken / Überdosierung / Nebenwirkungen

Ein Zuviel an Vitamin D im Körper ist auch möglich, da dieses Vitamin im Körper gespeichert werden kann. Eine viel zu hohe Vitamin-D-Zufuhr kann zum Beispiel durch unangemessene Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, oder durch eine Überdosierung an Vitamin D bei der Behandlung der Osteoporose entstehen. Die Überdosierung führt zu einer übermäßigen Aufnahme von Kalzium im Darm und zu einer Freisetzung des Kalziums aus den Knochen. Dies kann letztendlich unter anderem zur Verkalkung der Organe (Organkalzinosen) führen und zu einer Verminderung der Knochensubstanz mit erhöhter Anfälligkeit für Knochenbrüche (Osteoporose).

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten keine Vitamin-D-Präparate zugeführt werden, weil noch nicht geklärt wurde, ob das Kind geschädigt werden könnte.

Werbung

Diesen Artikel drucken / teilen

Weitere Informationen

Übersicht: Ernährung von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Gabriele Becker

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Stephanie Barth: BASICS Ernährungsmedizin, Elsevier Urban und Fischer, München, 1. Auflage, 2009

Cornelia A. Schlieper: Grundfragen der Ernährung, Verlag Dr. Felix Büchner – Verlag Handwerk und Technik GmbH, 20. Auflage, 2010