Gebärmutterhalskrebs (HPV) Impfung

Synonyme: HPV-Impfung
Gebärmutterhalskrebs, HPV-Impfung

Gebärmutterhalskrebs (Cervixkarzinom) gehört weltweit zu den häufigsten bösartigen Genitaltumoren der jungen Frau. Vor einiger Zeit wurde herausgefunden, dass vor allem eine Infektion mit humanen Papillomaviren (kurz HPV-Viren), welche in der Regel ohne Symptome verläuft, zu den größten Risikofaktoren der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs gehört.

Seit 2007 ist in Deutschland eine Impfung zugelassen, die von der Ständigen Impfkomission (STIKO) für Mädchen zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr empfohlen wird. In Kombination mit einer regelmäßigen gynäkologischen Vorsorge bietet die HPV-Impfung die beste Maßnahme zur Vorbeugung gegen Gebärmutterhalskrebs.

Gebärmutterhalskrebs (HPV) Impfung: Inhaltsverzeichnis

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Vorgehen / Durchführung / Anleitung

Es existieren aktuell zwei verschiedene Impfstoffe (Gardasil und Cervarix), welche gegen die krebsauslösenden (onkogenen) HPV-Typen 16 und 18 gerichtet sind. Sie basieren auf biotechnologischer Herstellung und setzen sich aus leeren Virushüllen (virus-like particles) zusammen, welche die Bildung von Antikörpern gegen diese Hochrisiko-Typen im Körper hervorrufen. Da es sich dabei um Totimpfstoffe handelt, kann es weder zu einer Infektion noch zu einer Vermehrung der virusähnlichen Partikel kommen. Darüber hinaus kann die Impfung zusätzlich vor weiteren HPV-Erregern schützen. Aufgrund des ähnlichen Strukturaufbaus einiger HPV-Typen können die vom Körper reaktiv auf die Impfung produzierten Antikörper auch andere HPV-Erregertypen erkennen und bekämpfen. Dieses Phänomen wird auch als Kreuzimmunität bezeichnet. Beispielsweise bietet der Impfstoff Gardasil gleichzeitig Schutz vor Genitalwarzen, welche durch die milderen HPV-Erregerformen 6 und 11 bedingt werden. Dennoch gibt es viele weitere HPV-Typen, sodass neben der Impfung unbedingt eine regelmäßige Krebsvorsorge stattfinden sollte. Allgemein kann man sich bei Kinder- und Jugendärzten, Frauenärzten oder Hausärzten gegen HPV impfen lassen. Hierbei wird die Impfung in den Muskel (intramuskulär) des Oberarms oder Oberschenkels verabreicht und richtet sich altersabhängig nach einem Stufenschema. Bis zum 14. Lebensjahr erfolgt die Impfung zweimal im Abstand von 6 Monaten. Ab dem Alter von 15 werden 3 Teilimpfungen zur Grundimmunisierung durchgeführt. Da es bisher noch keine Langzeitstudien gibt ist noch unklar, ob eine Auffrischimpfung nach einigen Jahren nötig sein kann.

Anwendungsgebiete

Die Viren werden hauptsächlich sexuell durch direkten Haut- bzw. Schleimhautkontakt übertragen. Aus diesem Grund sollte die Impfung bestmöglich vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Von der STIKO, welche in Deutschland Empfehlungen für alle Impfungen ausspricht, wird die HPV-Impfung für junge Frauen vom 9. bis zum 14. Lebensjahr empfohlen. Die Krankenkasse zahlt die Impfung aufgrund dessen auch nur innerhalb dieses Lebensabschnitts. Sollte sich die Patientin außerhalb der Altersgruppe befinden, ist die Möglichkeit der Nachimpfung generell gegeben und sollte mit dem Frauenarzt besprochen werden. Theoretisch können sich auch Jungen oder Männer gegen HPV impfen lassen, da sie zum einen auch von Genitalwarzen betroffen sein oder zum anderen als Überträger der krebsauslösenden HPV-Erreger auf die Frau fungieren können.

Risiken und Folgen von Gebärmutterhalskrebs (HPV) Impfung

Die Impfung gilt im Allgemeinen als gut verträglich. Allgemeine Nebenwirkungen wie Fieber, Schmerzen, Schwellung, Blutungen, Juckreiz und Rötung an der Einstichstelle können auftreten. Ein schwerwiegender Impfschaden wurde bisher nicht beobachtet.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Impfungen von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Sophie Joost

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Bühling, KJ. Intensivkurs Allgemeine und Spezielle Pathologie (4. Auflage)